Perspektive Arbeitswelt 01/2025
| 17 Ältere Arbeitnehmer Arbeiten Mitarbeiter über die Regelaltersgrenze hinaus, müssen Arbeitgeber weiterhin ihren Beitragsanteil zur Renten- und Arbeitslosenversicherung entrichten – für die Arbeitnehmer ohne positive Auswirkung. Hier setzen die Pläne der Bundesregierung an. Man will auf den Einzug der Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung nach Erreichen der Regelalters- grenze verzichten. Vielmehr sollen diese dann an die Arbeitnehmer ausgezahlt werden und so im Ergebnis das Netto erhöhen. Außerdem soll es eine sogenannte Rentenaufschub- prämie geben. Dabei verzichtet der Arbeitnehmer nach Erreichen der Regelaltersgrenze zunächst auf die Aus- zahlung der monatlichen Rente – und zwar für maximal drei Jahre. Am Ende der Zeit bekommt er die Rente für diese Zeit dann in einer Summe ausgezahlt. Der Betrag erhöht sich zudem um den in der Zeit seitens der Ren- tenversicherung eingesparten Beitrag zur Krankenver- sicherung. Weiterer Vorteil ist die in Aussicht gestellte Abgabenfreiheit, die möglicherweise auch die Steuern umfasst. Arbeitslose / Bürgergeld Eine gezielte Stärkung der Arbeitsanreize ist auch für Langzeitarbeitslose vorgesehen, die aus dem Bürger- geld heraus eine sozialversicherungspflichtige Beschäf- tigung aufnehmen. Sie sollen in Zukunft eine Anschub- finanzierung in Form einer Prämie erhalten, die nicht auf andere Transferleistungen angerechnet wird, welche erst außerhalb des Bürgergeldes bezogen werden kön- nen (Wohngeld, Kinderzuschlag). Dadurch lohnt sich für Langzeitarbeitslose die Aufnahme einer Beschäftigung deutlich stärker, als dies bislang durch z. T. sehr hohe Transferentzugsraten der Fall ist.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NTM3NjI=