Perspektive Arbeitswelt 02/2024
| 15 Wie kann man einem Burnout VORBEUGEN? Relaxen Um uns in den Pausen auch wirklich erholen und ent- spannen zu können, müssen wir uns zunächst von un- seren stressverursachenden Gedanken und Bildern lö- sen. Üben Sie sich im Nichts-tun! Entspannen Sie sich, nehmen Sie nur den Moment wahr und schalten Sie ab! Diese so leicht klingende Übung, fällt uns allen unglaub- lich schwer. Für unser Gleichgewicht ist Entspannung, Regeneration und Erholung aber ebenso wichtig wie Leistung und Aktivität. Von daher gilt: Was auch immer Sie entspannt – tun Sie es! Gelassenheit entwickeln Bei Problemen stehen wir oft wie vor einem unüber- windbaren Berg. Wir haben ein Problem – zum Beispiel zu viel Arbeit, einen schwierigen Kunden etc. - im Fo- kus und verstricken uns oft emotional mit der Situation. Wir sagen uns innerlich „die Arbeit erdrückt mich, ich weiß gar nicht wie ich es schaffen soll“ oder „der Kunde wird mich wieder anmeckern, dem zeig ich es heute“, etc. Wir sind angespannt und schrauben uns oftmals in Gedankenspiralen oder Katastrophendenken hinein. Manchmal nehmen wir das Thema wohlmöglich mit nach Hause, und werden um unseren wohlverdienten Schlaf gebracht. Wenn wir uns innerlich/emotional von der Situation distanzieren, erlangen wir größere Gelas- senheit. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Situation gut finden müssen! Think different Probieren Sie Neues aus, und betreiben Sie Gehirn- Workout für Ihre eingefahrenen Verhaltensmuster! Wie und Warum? Für den Menschen ist es sehr schwer, alte Glaubenssätze loszulassen und Verhaltensmuster zu ändern, da ihre Wurzeln in unserem Unterbewusstsein liegen. Wir tragen durch früh erlerntes Verhalten leider sehr viel dazu bei, den Stress, der von außen kommt, selbst noch zu verstärken, indem wir zum Beispiel alles perfekt machen wollen, an uns selbst zweifeln, unge- duldig sind oder ständig auf der Hut, es immer den an- deren Recht machen zu wollen. Stressauslöser aufdecken Werden Sie sich darüber bewusst, was Sie stresst! Es können Reizüberflutung, Lärm, schwere Arbeit, Hunger, Infektionen und Verletzungen sein. Auch langes Auto- fahren stresst den Körper. Auf der psychosozialen Ebene erfahren wir Belastung beispielsweise durch Über- oder Unterforderung, Versagensängsten, Fremdbestimmung, Zeit-/Termindruck sowie Konflikte und Probleme mit Kollegen oder dem Chef, Mobbing, schlechte inner betriebliche Kommunikation oder durch den Verlust vertrauter Menschen. Wenn man auf diese Belastungs- situationen achtet und sie früh erkennt, ist man eher in der Lage etwas dagegen zu unternehmen. Mehr auf sich selbst achten „Wie geht es mir eigentlich und was sind meine Bedürf- nisse?“ Wenn man das nicht so genau weiß, sollte man sich diese Frage gleich mehrmals am Tag stellen und in sich hinein spüren! Denn wenn man weiß, wie man sich fühlt und was man wirklich braucht, kann man besser für sich sorgen. Man sollte auf seine eigenen Grenzen achten. Und: Nicht so hart zu sich selbst sein. Erkennen, wer man ist - mit allen Stärken und Schwächen. Man darf sich selbst ruhig öfters einmal auf die Schulter klopfen. Das stärkt die seelische Widerstandskraft! Wichtiges zuerst erledigen Setzen Sie Prioritäten. Planen Sie Ihre To-do-Liste wie der amerikanische Präsident Eisenhower (das Eisenhower- Prinzip) und bewerten Sie Ihre Tätigkeiten nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit. Die Aufgaben mit der höchsten Priorität erledigen Sie als erstes. Stellen Sie sich die Fragen: Muss ich das tun und muss ich das jetzt tun? Pausen einlegen Regelmäßige Ruhephasen sind keine unnütze Zeitver- geudung, sondern gerade in Zeiten hoher Anforderun- gen wichtig für den Erhalt der eigenen Leistungsfähig- keit. Es geht darum, dem so oft vorhandenen inneren Drang ohne Pause „durcharbeiten“ zu wollen, Einhalt zu gebieten. Die Überzeugung, eine begonnene Tätigkeit immer erst abschließen zu müssen, ehe man sich eine Pause gönnen darf, steht dem häufig entgegen. Machen Sie sich klar, dass Sie durch Pausen nichts verlieren, sondern durch höhere Leistungsfähigkeit und Effizienz sogar Zeit gewinnen.
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