Perspektive Arbeitswelt 02/2025
| III ERNÄHRUNG Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Ri- siko für Herz- und Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Probleme mit der Durchblutung der Beine und Füße (periphere arterielle Verschlusskrank- heit, pAVK). Sie zählen zu den „makrovaskulären“ Kom- plikationen des Diabetes. „Makrovaskulär“ bedeutet, dass die großen Blutgefäße betroffen sind. Dieses Ri- siko ist besonders dann erhöht, wenn man außerdem einen zu hohen Blutdruck hat. Wenn das Blut über lange Jahre zu viel Zucker enthält, kann er auch die kleinen Blutgefäße der Augen, Nerven und Nieren schädigen. Dies sind die sogenannten mik- rovaskulären Komplikationen des Diabetes. „Mikrovas- kulär“ bedeutet, dass die kleinen Blutgefäße betroffen sind. Die Fachbegriffe für diese Diabetesfolgen lauten Retinopathie (geschädigte Augennetzhaut), Neuropa- thie (Nervenschädigung) und Nephropathie (Nieren- schädigung). Je älter man ist, wenn man an Typ-2-Diabetes erkrankt, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bis zum Lebensende noch solche Probleme entwickeln. AB WANN Blutzucker-Werte gefährlich werden Bei gesunden Menschen liegt der Nüchternblutzucker- wert unter 100 mg/dl und der Blutzuckergedächtniswert (HbA1c-Wert) zwischen 4,0 und 6,5 Prozent, bei Patien- ten mit gut eingestelltem Diabetes zwischen 6,0 und 7,0 Prozent, bei schlecht eingestellten Diabetikern über 7,5 Prozent. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft empfiehlt ab einem HbA1c über 7 dringend zu einer Therapie. WELCHE ANZEICHEN ernst genommen werden sollten Erste, aber ernsthafte Anzeichen eines beginnenden oder bereits bestehenden Diabetes Typ-2 sind starker Durst, vermehr- ter Harndrang, Juckreiz auf der Haut, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche und häufige Infektionen im Körper. Dann sollte man unbedingt den Blutzucker checken lassen und gege- benenfalls gegensteuern. WIEDER ZURÜCK zu Normalwerten Wer bereits leicht erhöhte Blutzuckerwerte hat, kann diese mit einem speziellen Programm wieder auf ei- nen normalen Status bringen. Dazu muss man lediglich den Lebensstil leicht verändern. Die beiden Hauptsäu- len dabei: Mehr körperliche Bewegung und ungesun- de Ernährung meiden. Klingt einfach und ist es auch. Übrigens lässt sich Diabetes damit auch hervorragend vorbeugen. Denn in zwei Drittel aller Fälle wird ein Dia- betes durch Übergewicht verursacht, besonders durch eine Fettansammlung im Bauchbereich. Manche Menschen sind auf Medikamente angewiesen, um ihren Blutzucker in den Griff zu bekommen. Eini- ge nehmen Tabletten ein, andere spritzen Insulin oder sogenannte Inkretin-Mimetika (hormonähnliche Wirk- stoffe, die die körpereigene Insulinproduktion anregen sollen). Es ist auch möglich, Tabletten und Spritzen zu kombinieren. Die gebräuchlichsten Medikamente zur Behandlung des Typ-2-Diabetes (Antidiabetika) sind Metformin und Sulfonylharnstoffe. Es gibt auch neuere Antidiabetika – zu ihrer Wirkung sind aber noch viele Fragen offen. WESHALB BEWEGUNG jetzt wichtig ist Körperliche Betätigung macht die Körperzellen sensib- ler für Insulin. Die Folge: Sie verwerten den Blutzucker besser. Als Richtlinie gilt: Bereits drei Mal pro Woche eine halbe Stunde Bewegung (Joggen, Walken, Rad- fahren) verbessert den Stoffwechsel. Und dazwischen Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto, Spaziergang statt Fernsehen …
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