Perspektive Arbeitswelt 02/2025
| 7 Home Office Die Corona-Pandemie ist zwar über- wunden, das Homeoffice als flexibles Arbeitsmodell hat sich inzwischen jedoch etabliert. In Deutschland ar- beitete im Jahr 2023 rund ein Viertel der Beschäftigten mindestens teil- weise im Homeoffice. Gleichzeitig spielt die Möglichkeit zum Homeof- fice für mehr als 80 Prozent der Be- schäftigten bei der Arbeitgeberwahl eine wichtige Rolle, so das Ergebnis einer Umfrage aus dem Jahr 2024. Wie genau die Arbeit zu Hause aussieht, kann individuell mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden; allerdings sind auch hier einige Be- sonderheiten zu beachten. Beispiels- weise unterliegt der Arbeitsplatz im Home-Office den Arbeitsschutzbe- stimmungen, wenn er regelmäßig und dauerhaft genutzt wird. Dar- über hinaus gilt für die Arbeitszeit im Homeoffice grundsätzlich nichts anderes als am betrieblichen Ar- beitsplatz; das Arbeitszeitgesetz gilt daher uneingeschränkt. Hilfreich sind in jedem Fall klare Absprachen u.a. darüber, welche Aufgaben an- stehen, wann Bürozeiten erforder- lich sind und wann der Mitarbeiter im Home Office erreichbar ist. Mobiles Arbeiten Während das Home Office mehr oder weniger als Synonym für ei- nen „klassischen“ Heimarbeitsplatz gilt, ist mobiles Arbeiten weder zeit- noch ortsgebunden. Insbesondere dank mobiler Endgeräte (Tablet, Smartphone usw.), ist es auch von unterwegs problemlos möglich, die Verbindung zum Büro aufrechtzuer- halten. Diese Mobilität wirft allerdings eine Reihe von Fragen auf. So müssen für eine reibungslose Umsetzung der mobilen Arbeit – neben der Klärung von arbeitsrechtlichen Vorausset- zungen und Risiken – insbesondere technisch-organisatorische Mindest- standards im Unternehmen einge halten werden. Auf der anderen Seite bieten die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens Chancen für alle Beteiligten. Beispielsweise erhöht sich die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten, wenn sie mehr Zeit- souveränität durch mobiles Arbei- ten erhalten. Dadurch kann auch die Produktivität steigen und die unge- wollte Fluktuation sinken – also eine klassische Win-win-Situation für Arbeitgeber und Beschäftigte. Auslandsbeschäftigung Neuesten Studien zufolge kann sich hierzulande jeder zweite Beschäf- tigte (57 Prozent) vorstellen, im Ausland zu arbeiten. Aktuell arbei- ten rund 1,9 Millionen Deutsche im Ausland. Der Einstieg in die neue Lebens- und Arbeitsumgebung erfordert zwar Anpassungsbereitschaft und ist nicht immer einfach, dafür wer- den viele neue Erfahrungen gesam- melt, die einen beruflich und per- sönlich weiterbringen. Nicht ohne Grund ist die Zahl der Beschäftig- ten, die ihren Job fern der Heimat verrichten, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ein beliebtes Modell der Auslands- beschäftigung ist die so genannte Entsendung. Hierbei wird der Be- schäftigte zur Wahrnehmung zeit- lich befristeter Aufgaben für einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren vom Unternehmen in ein anderes EU- Land entsendet. Während dieses Zeitraums gilt der Mitarbeiter als „entsandter Arbeitnehmer“ und genießt besondere Arbeitsbedin- gungen und ‑rechte. Von Gleitzeit bis Auslandsbeschäftigung
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