Perspektive Arbeitswelt 03/2024
| III arbeiten! WIE VIEL SCHLAF wir brauchen Wie lange man schlafen sollte, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Als Faustformel werden meist sieben bis acht Stunden genannt. Wirklich wichtig sind allerdings ausreichend lange Tiefschlafphasen. Bereits etwa fünf Stunden Tiefschlaf genügen, um morgens erholt aufzuwachen. Entscheidend für den Erholungs- wert ist nämlich nicht die Schlafdauer an sich, sondern die Tiefe des Schlafes. Und diese ist dann am größten, wenn sich der Schlaf nach der individuellen, inneren Uhr richtet und nicht nach den Lebensumständen (bei- spielsweise Schichtarbeit). Heute ist bekannt, dass der Schlaf vor der biologischen Mitternacht – und das ist in der Zeitspanne vor 3 Uhr – am regenerativsten ist. Bis dahin hat der Körper seine wichtigsten Tiefschlafphasen. Was uns am SCHLAFEN HINDERT So weit verbreitet Schlafstörungen sind, so vielfältig sind auch die Ursachen dafür. Denn einen ausgemach- ten Schlafräuber gibt es nicht. Dafür aber unglaublich viele Dinge, die uns am Einschlafen hindern oder uns mitten in der Nacht den Schlaf rauben. Grundsätzlich gilt, dass wir buchstäblich zu einer dauer- gestressten Nation geworden sind. Das liegt zuallererst am hektischen Arbeitsalltag mit ständig zunehmendem Leistungsdruck, hoher Informationsdichte, Bildschirm- arbeit und Reizüberflutung. Aber auch Beziehungs krisen, Arbeitslosigkeit, Genussgifte wie Alkohol oder Nikotin sowie nächtliche Atemaussetzer können Grün- de für einen schlechten Schlaf sein. Auch ein zu helles Schlafzimmer kann uns den Schlaf rauben. So wird das körpereigene Schlafhormon Mela- tonin nur bei Dunkelheit ausgeschüttet. Hinzu können Ursachen kommen, die meist deutlich weniger bekannt sind. SÄUREHALTIGE LEBENSMITTEL: Den Schlaf stören können abends verzehrte Essiggurken, Fruchtjoghurts oder Orangensaft. Der hohe Säureanteil stimu- liert den Kreislauf und verhindert ebenfalls die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Denselben Effekt hat auch Vitamin C. ELEKTRONISCHE GERÄTE: Eingeschaltete Handys oder auch Leuchtwecker besser aus dem Schlafzimmer verbannen. Denn von ihnen gehen Lichtsignale aus, die von der Zirbeldrüse im Gehirn aufgenommen werden und erneut die Ausschüttung der Schlafhormone hemmen. Vom Handy gehen zudem Funkwellen aus, welche die REM-Phase (Zeit der Träume) stören können. SPEISESALZ: Auch zu viel Salz etwa durch Knabbereien wie Chips und Co kann den Schlaf stören. Der Grund: Salz erhöht den Natriumspiegel im Blut und verhindert ein Durchschlafen. ROHKOST: Rohes Gemüse oder Blattsa- lat sollten abends nicht mehr gegessen werden. Diese Kost gärt über Nacht im Darm und kann den Schlaf kosten. ALKOHOL: Unter Alkohol-Einfluss kann man zwar meist recht schnell einschlafen, doch bei Mengen über 0,25 Liter wird die Schlafstruktur gestört. Zudem kann Alkohol zu nächtlichen Herz-Rhythmus-Störungen führen. DUFTSTOFFE: Auch einige Düfte stören die Nachtruhe. Cremes mit ätherischen Ölen wie z. B. Rosmarinöl lösen über das Duft- zentrum im Hirn Wachreize aus. BLATTPFLANZEN: Fast alle Blattpflanzen, besonders aber Farne, nehmen nur am Tag unter Lichteinfluss Kohlendioxid auf. Wird es dunkel, verbrauchen sie Sauerstoff und werden dann zu stillen Konkurrenten im Schlafzimmer. Also besser raus damit. Bleiben können dagegen Kakteen und tropische Orchideen. Die häufigsten „HEIMLICHEN“ SCHLAFRÄUBER
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