Perspektive Arbeitswelt 04/2023
| III Mit dem Fahrrad zur Arbeit Es schützt DIE GELENKE! 70 bis 80 Prozent des Körpergewichtes werden vom Sattel „abgefangen“. Das entlastet vor allem die Knie- gelenke und ist viel schonender als Joggen. Die zyk- lischen Bewegungen beim Treten sorgen für eine op- timale Stimulation der Knorpel. Denn durch den nur leichten Druck werden der Energiefluss und die Nähr- stoffaufnahme in den Knorpel erhöht. Sie werden näm- lich nicht über das Blut, sondern die Gelenkschmiere versorgt. Ein sehr guter Schutz vor Arthrose. Es stärkt DAS IMMUNSYSTEM! Beim Radfahren werden vermehrt Glückshormone wie Endorphine und Serotonin ausgeschüttet. Sie heben die Stimmung, steigern das Wohlgefühl und regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Denn durch die Bewegung werden die so genannten Phagozyten (Fress- zellen) stimuliert. Sie „fressen“ im Blut Bakterien und sogar Tumorzellen. Das schützt vor Krebs und wappnet gegen Infektionskrankheiten. Wer draußen fährt, pro- duziert unter dem Einfluss der UV-Strahlen Vitamin D. Es reguliert nicht nur den Kalzium-Haushalt im Körper, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Reifung von Immunzellen. Es hält HERZ UND GEFÄSSE fit! Wer regelmäßig Fahrrad fährt – zwei bis drei Mal pro Woche mindestens für eine Stunde – bringt Herz und Kreislauf auf schonende Weise in Schwung. Es beugt damit koronaren Herzerkrankungen vor, weil es vor Ge- fäßverkalkung schützt. Das Risiko für einen Herzinfarkt sinkt um 50 Prozent. Der Grund: Während der Belastung wird das Herzschlagvolumen erhöht und dadurch das Herz nachweislich leistungsfähiger. Beim Radfahren wird zudem das negative LDL-Cholesterin abgebaut – es verursacht die Verkalkung (Plaque-Bildung) der Gefäße. Dagegen erhöht sich die Menge des positiven HDL- Cholesterins. Dieses Cholesterin schützt die Ge- fäße, macht sie flexibler und senkt den Blutdruck. Es schont DIE UMWELT! Die Auswirkungen des Radverkehrs auf die Umwelt sind klar. Treibhausgasemissionen werden reduziert und die Luftqualität verbessert. Gleichzeitig reduziert Radfahren die Lärmbelastung und schafft ruhigere Verkehrsflächen. Es trainiert DEN RÜCKEN! Bei optimaler Sitzhaltung – der Oberkörper ist dabei 45 bis 50 Grad nach vorn geneigt – wird die Rückenmus- kulatur gestärkt. Denn die Arm-, Schulter-, Rumpf- und Nackenmuskeln leisten durch die so genannte Vorspan- nung Haltearbeit. Dadurch werden diese Muskelgrup- pen trainiert und die Wirbelsäule entlastet. Die Beinbe- wegungen kräftigen zudem vor allem den Bereich der Lendenwirbel. Das beugt einem Bandscheibenvorfall vor. Weiterhin werden auch die kleinen Muskeln der Rückenwirbel stimuliert. Das ist durch Rückengymnas- tik nur schwer zu erreichen. Anders als beim Joggen wird auch nicht das Rückgrat gestaucht. Radfahren ist daher ideal für Menschen mit Rückenproblemen. Es macht SCHÖNE BEINE! Durch das Treten werden die Beinmuskeln optimal trainiert. In der Tretphase die so genannten Strecker und in der Zugphase die so genannten Beuger. Durch die gleichmäßige Beinarbeit wird das Blut in den Bein venen wie durch eine Pumpe zum Herzen gedrückt. Die Venen werden dadurch entlastet. Deshalb ist Radfahren die ideale Therapie für Venen. Krampfadern werden da- durch verhindert oder zumindest gemildert. Es pustet DIE LUNGE durch! Da Sie meist an frischer Luft fahren, bekommt die Lun- ge eine wahre Sauerstoffdusche und wird regelrecht durchgepustet. Sie wird beim Radfahren mit doppelt so viel Sauerstoff versorgt wie in Ruhe. Dadurch wird nicht nur die Lunge trainiert, sondern generell die At- mung angeregt und stabilisiert. Der Effekt: Radfahrer kommen nicht so leicht aus der Puste und die Lunge hat „gelernt“, den Sauerstoff optimal zu nutzen. Es baut ÜBERGEWICHT ab! Wer regelmäßig Rad fährt, baut Körperfett ab. Bedin- gung ist jedoch, Sie fahren mindestens 50 Minuten. Erst nach dieser Zeit greift der Körper auf gespeichertes Fett als Energielieferant zurück. Hierbei gilt die Faustregel: Je ruhiger der Puls, umso höher ist die Fettverbrennung. Denn dann fahren Sie im so genannten aeroben Bereich, der auf die unliebsamen „Freien Fette“ (Triglyceride) unter der Haut zurückgreift. Bei ruhigem Radfahren ver- brennen Sie übrigens etwa 300 kcal/h. Zudem wird der gesamte Stoffwechsel angeregt und damit die Energie- verbrennung auch nach dem Training angekurbelt. GESUNDE ARGUMENTE für den Arbeitsweg per Rad
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