Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention
Betriebliche Gesundheitsförderung kann krankheitsbedingte Fehlzeiten um ein Viertel senken. Das zeigt der Report der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga). Damit möchte der Report dazu anregen, die Präventionspotenziale in den Betrieben noch weiter auszuschöpfen.
Seit einem Jahrzehnt steigt die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland fast kontinuierlich an. Die Kosten für die ausgefallene Bruttowertschöpfung sind immens (2018: 145 Mrd. Euro*).
Gleichzeitig gibt es immer weniger Beschäftigte, die sich von ihrem Unternehmen bei der Gesunderhaltung unterstützt fühlen. Dabei kann betriebliche Prävention einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Belegschaften leisten und für die Betriebe auch ökonomischen Nutzen erzielen.
Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) gibt dazu einen Überblick - auf Basis von rund 2.400 Studien. Aus Unternehmenssicht besonders erfreulich: Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten sinken um durchschnittlich ein Viertel. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis (Return on Investment; ROI) ist überaus positiv: Mit jedem investierten Euro können im Ergebnis 2,70 Euro durch reduzierte Fehlzeiten eingespart werden. Für Investitionen in den Arbeitsschutz zeigt sich ein vergleichbar positives Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Auch die Beschäftigten profitieren. Ein Großteil der Studien belegt eine Verbesserung ihrer körperlichen bzw. psychischen Verfassung. Häufig ist der Nutzen von BGF dann besonders hoch, wenn Programme verschiedene Maßnahmen berücksichtigen. Sei es, dass sie die Betroffenen darin unterstützen, ihr Verhalten zu verändern und/oder ein gesundheitsförderndes Umfeld schaffen. Besonders deutlich wird dies bei der Prävention psychischer Erkrankungen. Aber auch bei Programmen der Bewegungsförderung, der Gewichtsreduktion oder der Nikotinentwöhnung.
Dennoch gibt es für betriebliche Prävention in vielen Unternehmen noch Entwicklungspotenzial. Die iga.Reporte 28 u. 40 bieten belastbare Erkenntnisse, um die Entscheider in Betrieben zu überzeugen. Trotz komplexer Wirkungsweisen gibt es für BGF und Prävention ebenso wie für den Arbeitsschutz wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen.
Den iga.Report 28 finden Sie hier.
Den iga.Report 40 finden Sie hier.
*Quelle: BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin), Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfähigkeit 2020).